Yiruma: Mit „Blind Film“ erfolgreich zwischen Pop und Klassik pendeln

Yiruma_Blind_Film_CDCover-px400Der südkoreanische Starpianist Yiruma veröffentlicht am 21.03.14 neue CD bei Sony.

Yiruma ist mit „Blind Film“ ein weiteres Wunderwerk akribisch schöner Klaviermusik gelungen, das sein internationales Renommee weiter festigen dürfte. Der in Seoul geborene Musiker, der später in England aufwuchs und in London Musik studierte, hat mittlerweile weit über ein Dutzend Alben veröffentlicht. Während er in seiner südkoreanischen Heimat den Status eines Superstars genießt, der die größten Hallen füllt, verdankt sich sein Siegeszug durch Europa und Amerika vor allem der Popularität seiner Komposition „River Flows In You“, das ursprünglich für die Vampir-Saga „Twilight“ vorgesehen war, doch von den Produzenten nicht berücksichtigt wurde. Die Fans von Twilight fanden das Stück aber überragend und sorgten dank Youtube für eine Sensation: „River Flows In You“ avancierte zum internationalen Hit, der es in Deutschland sogar in die Top 20 schaffte. Für eine instrumentale Pianonummer ein mehr als überragendes Resultat.

Dank superben Stücken wie „Waltz in C minor“ könnte ihm nun mit „Blind Film“ ein weiterer Popularitätsschub gelingen. Der Pianist und Komponist ist wahrlich ein Romantiker wie er im Buche steht. Seine Stücke pendeln zwischen Klassik und Pop, erinnern hier und da an Werke von Erik Satie und Frédéric Chopin, aber sind doch stets ganz eigen und von erhabener Eleganz. Das trifft natürlich auch auf das neue Album zu. Es ist der viel zitierte Soundtrack zu einem imaginären Film – und im Sinne von Yirumas Kunst selbstredend ein durch und durch romantischer.

Wenn wir träumen, vermischt sich die Wirklichkeit mit der Fantasie zu Traumgebilden, mit denen unser Unterbewusstsein das im Alltag Erlebte zu verarbeiten sucht. Es sind manchmal wahre Filme, die wir träumen, mal romantisch, mal euphorisch, aber auch traurig oder gar furchteinflößend. Doch auch wenn wir wach sind und die Augen schließen, sind wir in der Lage, uns bewegte Bilder vorzustellen, deren Ursprung nicht immer nachzuvollziehen ist. Musik wirkt dabei sowohl verstärkend als auch richtungsweisend. Genau darauf zielt Yiruma mit seinem neuen Studioalbum „Blind Film“ ab. Und das Album beginnt – wie sollte es bei einem imaginären Soundtrack auch anders sein – mit einem „Vorspann“, „Opening: Playing The Scene“, ein fast schon meditativer Beginn wie Vogelgezwitscher an einem Frühlingsmorgen, gefolgt von dem Titeltrack „Blind Film“, einem in Klangform gegossenem Liebestrank. Ein herzberührender Auftakt dieser cineastischen Fantasie.

Wie schon auf seinen anderen Alben, arbeitete Yiruma auch auf dem neuen Album punktuell mit anderen Musikern. Der Cellist Kim Young-Min steht Yiruma sowohl bei „Waltz in E minor“ (hier ist das Klavier sogar nur die Begleitung zum Cello), als auch bei „Prelude in G minor“ und „Blind Improvisation“ zur Seite. Zwei weitere Stücke sind Quartett-Aufnahmen („Piano Quartet No. 1 in A“ und „Piano Quartet No. 3 in C“), bei denen neben Kim Young-Min noch Lin Wayne (Violine), Huang Hung Wie (Viola) und Ji Suk Young (Klavier) mitwirken. Es sind besonders die dunklen Klänge des Cellos, die den Stücken eine gravitätische Melancholie verleihen, die Yirumas Intention, dieses Album all jenen zu widmen, die ein schweres Herz haben, umso nachvollziehbarer macht.

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Artist:  Yiruma
Release: „Blind Film“
VÖ: 21.03.2014
Label: Sony Classical / Sony Music Entertainment
Formate: CD, digital


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